DRK ruft dringend zu politischer Lösung des Konfliktes im Jemen auf
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist sehr besorgt über die Situation der Menschen im Jemen. Inzwischen seien 80 Prozent der Gesamtbevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Nahezu alle Bereiche des Alltags sind von den Folgen des anhaltenden bewaffneten Konfliktes in dem Land betroffen. Die humanitäre Lage der Menschen ist katastrophal, sechs von zehn Jemeniten haben dauerhaft nicht genug zu essen“, sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim DRK. Am heutigen Freitag will sich der UN-Sicherheitsrat mit der Lage im Jemen befassen. „Es braucht dringend verlässliche politische Lösungen, um den Konflikt beizulegen. Es ist nicht leistbar, nahezu ein ganzes Land über humanitäre Hilfe zu versorgen“, sagte Johnen.
„Die Verschärfung der Kämpfe in dicht besiedelten Stadtgebieten um die Hafenstadt Hodeida in den vergangenen Tagen verschärft die Situation für die Bevölkerung immer weiter. Wir fordern die am Konflikt beteiligten Parteien auf, das Humanitäre Völkerrecht zu achten, die Bevölkerung zu schützen und den Helfern sicheren Zugang zu den notleidenden Menschen zu gewähren“, betonte Johnen. Im Jemen leben heute rund 27 Millionen Menschen. 17,8 Millionen haben nicht ausreichend Lebensmittel, rund drei Millionen Frauen und Kinder gelten als akut unterernährt. „Für viele Menschen sind Grundnahrungsmittel nach erheblichen Preissteigerungen nahezu unerschwinglich geworden“, sagte Johnen. Hinzu komme, dass 14,8 Millionen Jemeniten keinen Zugang selbst zu einfachster medizinischer Versorgung hätten, da mehr als die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen entweder keine Medikamente, Strom oder Geräte mehr haben oder beschädigt oder zerstört seien - zum Teil als Folge direkter Angriffe.
Das DRK ist bereits seit 2008 im Jemen aktiv und betreibt ein ständiges Büro im Hauptquartier des Jemenitischen Roten Halbmondes in Sana’a. In der Nothilfe konzentriert sich das DRK insbesondere seit Beginn 2018 stark auf den Gesundheitssektor. Dabei werden funktionsfähige Krankenhäuser und Gesundheitsstationen mit Ausstattung, Medikamenten und medizinischen Verbrauchsgütern unterstützt. Zudem hilft das DRK bei der Bereitstellung von Gehältern, da die Lohnzahlungen für das medizinische Personal durch das lokale Gesundheitsministerium seit Monaten ausstehen.
Das DRK bittet um Spenden für die notleidende Bevölkerung im Jemen:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Jemen